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Universitätsbibliothek Heidelberg
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 Online-Ressource
Verfasst von:Theis, Florian   i
Titel:Kann man sich im Internet mit Essstörungen anstecken?
Titelzusatz:Wirkung von Webseiten mit Pro-Essstörungs- und Selbsthilfe-Inhalten auf die Rezipienten
Verf.angabe:Florian Theis
Jahr:2012
Umfang:Online-Ressource
Angaben zum Titel:Übers. des Hauptsacht.: Can you contract an eating disorder on the internet? Effects of websites with pro-eating disorder and self-help contents on the recipients
Hochschulschrift:Heidelberg, Univ., Diss., 2012
Abstract:Pro-Essstörungswebseiten sind in die öffentliche Kritik geraten und werden in vielen Ländern aus Gründen des Jugendschutzes eingeschränkt bzw. gesperrt. Man nimmt an, dass sie einen starken abträglichen Einfluss auf die überwiegend junge und weibli-che Leserschaft haben. In Foren und Blogs werden hier Essstörungen als erstrebenswerter Lebensstil dargestellt, der untergewichtige Körper zum Ideal erhoben und schädliche Ernährungspraktiken und Maßnahmen zur radikalen Gewichtsreduktion vermittelt. Die in dieser Dissertationsschrift berichtete Studie bediente sich eines experimentellen Zugangs, um Auswirkungen auf Affekt, Körperzufriedenheit und Selbstwertgefühl junger Frauen zu untersuchen. Die 421 Teilnehmerinnen (mittleres Alter 23,5 Jahre) wurden zufällig einer von drei Bedingungen zugewiesen: einem Pro-Essstörungsblog, einem Selbsthilfeblog (zur Überwindung der Essstörung) oder einem neutralen Blog (ohne essstörungsbezogene Inhalte). Es wurde vermutet, dass sich negative Effekte des Blogs vor allem bei vulnerablen Personen zeigen würden. Daher wurde das individuelle Risiko der Probandinnen, eine Essstörung zu entwickeln, vor dem Experiment erhoben und eine gleiche Anzahl von Teilnehmerinnen mit geringem bzw. hohem Risiko rekrutiert. Tatsächlich zeigte sich eine generelle negative Auswirkung nur für die Variable negativer Affekt. Dieser war am höchsten in der Pro-Essstörungs-Bedingung, aber auch nach dem Lesen eines Selbsthilfeblogs war er im Vergleich zum neutralen Blog erhöht. Bei den Teilnehmerinnen mit hohem Risiko war zudem der körperbezogene Selbstwert nach dem Lesen eines Pro-Essstörungblogs als auch eines Selbsthilfeblogs niedriger als in der neutralen Bedingung. Für Körperunzufriedenheit fanden sich bei diesen Personen lediglich tendenziell erhöhte Werte in den beiden Essstörungs-Bedingungen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Gefahr der Pro-Essstörungswebseiten relativiert werden kann. Die negative Stimmung, die das Lesen auslöst, kann als natürliche Reaktion auf die als befremdlich und schockierend erlebten Inhalte angesehen werden. Unter der potentiellen Leserschaft haben ca. 30% ein erhöhtes Risiko für eine Essstörung und scheinen anfälliger für die schädliche Wirkung zu sein. Dies gilt aber in gleicher Weise für Selbsthilfewebseiten, deren Existenzberechtigung kaum in Frage gestellt wird. Allerdings lassen sich aus den Ergebnissen der Studie keine Aussagen über die Auswirkungen eines intensiveren Kontaktes mit Pro-Essstörungswebseiten ableiten.
 Pro-eating disorders (ED) websites are assumed to have a negative impact on internet users because these sites promote ED as a lifestyle, and present an extreme thin ideal as well as extreme weight loss measures. The impact of reading pro-ED contents was tested in a sample of 421 women. The participants were randomly assigned to one of 3 conditions in which they were exposed to either a pro-ED blog, a self-help blog, or a neutral control blog. Post-exposure negative affect was higher in participants of the pro-ED and the self-help conditions compared to the neutral blog condition. Participants with an elevated risk for developing an ED had a lower appearance self esteem after exposure to the pro-ED, or the self-help blog. According to the study, a subgroup of high risk individuals might be affected by ED related internet content. The implications of this study are discussed in the context of the ongoing controversy around pro-ED websites.
DOI:doi:10.11588/heidok.00013059
URL:kostenfrei: Volltext: http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/13059
 Volltext: http://d-nb.info/1179783492/34
 Volltext: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:16-opus-130592
 Unbekannt: https://doi.org/10.11588/heidok.00013059
 DOI: https://doi.org/10.11588/heidok.00013059
URN:urn:nbn:de:bsz:16-opus-130592
Schlagwörter:(s)Essstörung   i / (s)Website   i / (s)Psychische Ansteckung   i
Datenträger:Online-Ressource
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Sprache:ger
Bibliogr. Hinweis:Erscheint auch als : Druck-Ausgabe: Theis, Florian: Kann man sich im Internet mit Essstörungen anstecken?. - 2011. - 203 S.
K10plus-PPN:1651267987
 
 
Lokale URL UB: Zum Volltext

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