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Universitätsbibliothek Heidelberg
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 Online-Ressource
Verfasst von:Leopold, Rebecca   i
Titel:Neuropsychologie der Zwangsstörung unter Berücksichtigung ihrer Symptomdimensionen
Titelzusatz:eine Metaanalyse
Verf.angabe:Rebecca Leopold
Jahr:2015
Umfang:Online-Ressource (216 S.)
Hochschulschrift:Heidelberg, Univ., Diss., 2015
Abstract:Uneinheitliche Befunde zu neuropsychologischen Leistungen von Zwangspatienten können mit der Symptomheterogenität der Zwangsstörung zusammenhängen. Empirisch relativ gut bestätigte Symptomdimensionen sind Waschen/Kontamination, Kontrollieren/Zweifel, verbotene Gedanken, Symmetrie/Ordnung sowie Sammelzwang. Die Fragestellung der vorliegenden Metaanalyse lautete: Unterscheiden sich Zwangspatienten mit Schwerpunkten auf diesen Symptomdimensionen von Gesunden und voneinander hinsichtlich ihrer neuropsychologischen Leistungen? Das Ziel der Arbeit bestand darin, einen ausführlichen Überblick über die aktuelle Studienlage zur Neuropsychologie der Zwangsstörung unter Berücksichtigung ihrer Symptomdimensionen zu geben. Hierzu wurden eine systematische Recherche in Online-Datenbanken und Literaturlisten durchgeführt und führende Wissenschaftler kontaktiert. Studien wurden in die Metaanalyse aufgenommen, wenn sie neuropsychologische Testergebnisse von Zwangspatienten mit den oben genannten Symptomschwerpunkten berichteten. Von 6 069 gefundenen Publikationen wurden 38 Studien mit 1 491 Zwangspatienten und 1 091 gesunden Kontrollen eingeschlossen und sieben Metaanalysen durchgeführt. Im Ergebnis unterschieden sich die Patienten mit Waschzwang bei gleicher Intelligenz und gleichem Bildungsniveau hinsichtlich neuropsychologischer Leistungen nicht signifikant von Gesunden. Dagegen schnitten die Patienten mit Kontrollzwang in der Inhibition, im Konzeptwechsel, im verbalen und nonverbalen Gedächtnis sowie im räumlichen und verbalen Arbeitsgedächtnis signifikant schlechter ab als die gesunden Probanden. Im Vergleich beider Patientengruppen erbrachten Patienten mit Kontrollzwang größere Defizite im Planen/Problemlösen und in der Inhibition. Patienten mit Kontrollzwang zeigten gegenüber jenen mit Waschzwang zudem signifikante Defizite in anhaltender Aufmerksamkeit, im Konzeptwechsel, im Enkodieren, im verbalen und nonverbalen Gedächtnis sowie in der Verarbeitungsgeschwindigkeit. In keiner kognitiven Subdomäne oder Domäne wiesen Patienten mit Kontrollzwang bessere Leistungen auf als Patienten mit Waschzwang. Zwangspatienten mit dem Symptomschwerpunkt auf verbotenen Gedanken erbrachten im Vergleich zu Gesunden deutlich verminderte Leistungen in Einzeltests zum Planen/Problemlösen, zum Konzeptwechsel und zum räumlichen Arbeitsgedächtnis. Allerdings ließen sich aus nur zwei eingeschlossenen Studien keine endgültigen Aussagen treffen. Hingegen zeigten Patienten mit Symmetrie-/ Ordnungszwang gegenüber Gesunden vor allem im verbalen und nonverbalen Gedächtnis signifikante Defizite. Patienten mit Sammelzwang zeigten im Vergleich zu Gesunden und zu Zwangspatienten ohne Sammelzwang ein deutlich höheres Durchschnittsalter, einen höheren Frauenanteil und eine längere Krankheitsdauer. Patienten mit Sammelzwang wiesen gegenüber Gesunden signifikante Defizite im Planen/Problemlösen, in der Inhibition, im Konzeptwechsel, im nonverbalen Gedächtnis, im räumlichen Arbeitsgedächtnis, im Entscheidungsverhalten und in der Kategorisierung auf. Der direkte Vergleich von Patienten mit versus ohne Sammelzwang ergab ein unklares Bild. Dabei blieb offen, ob, und wenn ja, in welchen kognitiven Domänen Patienten mit Sammelzwang schwerer beeinträchtigt sind als Zwangspatienten ohne Sammelzwang. Lediglich im Entscheidungsverhalten zeigten die Patienten mit Sammelzwang ein signifikantes, aber geringes Defizit, verglichen mit Zwangspatienten ohne Sammelzwang. Begrenzungen der Metaanalyse bestanden in einer relativ geringen Anzahl von Primärstudien und in kleinen Stichproben. Zwar erschienen die meisten neuropsychologischen Leistungsunterschiede von geringer praktischer Bedeutsamkeit. Jedoch liefern die Ergebnisse dieser Metaanalyse über 38 Studien hinweg empirische Evidenz dafür, dass sich die Symptomdimensionen der Zwangsstörung in ihren neuropsychologischen Profilen unterscheiden. Dies kann als Beleg für die Validität der Symptomdimensionen gelten. Methodische Forderungen, therapeutische Implikationen und Ansätze für weitere Forschungsvorhaben werden diskutiert.
DOI:doi:10.11588/heidok.00018635
URL:kostenfrei: Volltext: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-heidok-186358
 Volltext: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:16-heidok-186358
 Volltext: http://d-nb.info/1180396022/34
 kostenfrei: Volltext: http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/18635
 Unbekannt: https://doi.org/10.11588/heidok.00018635
 DOI: https://doi.org/10.11588/heidok.00018635
URN:urn:nbn:de:bsz:16-heidok-186358
Schlagwörter:(s)Zwangsstörung   i / (s)Waschzwang   i / (s)Kontrollzwang   i / (s)Neuropsychologie   i / (s)Metaanalyse   i
Datenträger:Online-Ressource
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Sprache:ger
Bibliogr. Hinweis:Erscheint auch als : Druck-Ausgabe: Leopold, Rebecca: Neuropsychologie der Zwangsstörung unter Berücksichtigung ihrer Symptomdimensionen. - 2014. - 415 Bl.
K10plus-PPN:1656146495
 
 
Lokale URL UB: Zum Volltext

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