Exazerbation einer schizoaffektiven Psychose nach In-vitro-Fertilisation mit Leuprorelinacetat

• Verfasst von: Abu-Tair, Fatima [VerfasserIn]
• Verfasst von: Strowitzki, Thomas [VerfasserIn]
• Verfasst von: Bergemann, Niels [VerfasserIn]
• Titel: Exazerbation einer schizoaffektiven Psychose nach In-vitro-Fertilisation mit Leuprorelinacetat
• Verf.angabe: F. Abu-Tair, T. Strowitzki, N. Bergemann
• E-Jahr: 2007
• Jahr: 10 May 2007
• Umfang: 5 S.
• Fussnoten: Gesehen am 10.12.2020
• Titel Quelle: Enthalten in: Der Nervenarzt
• Ort Quelle: Berlin : Springer, 1996
• Jahr Quelle: 2007
• Band/Heft Quelle: 78(2007), 6, Seite 691-695
• ISSN Quelle: 1433-0407
• DOI: doi:10.1007/s00115-007-2276-2
• Datenträger: Online-Ressource
• Sprache: ger
• K10plus-PPN: 1742413358

Abstract

Leuprorelinacetat ist ein Gonadotropin-Releasing-Hormon- (GnRH-)Analogon, das seinen Einsatz unter anderem in der In-vitro-Fertilisations- (IVF-)Behandlung findet. Es supprimiert nach etwa 14-tägiger Gabe die gonadale Östrogensekretion, bevor eine hormonelle Stimulation durch gezielten Einsatz von follikelstimulierendem Hormon (FSH) zur geplanten Auslösung eines multifollikulären Wachstums eingeleitet wird. Wir berichten von einer 37-jährigen Patientin mit einer seit mehreren Jahren bekannten schizoaffektiven Psychose, die im Rahmen einer IVF-Behandlung mit Leuprorelinacetat (Uno-Enantone®) bei unerfülltem Kinderwunsch eine akute schizoaffektive Symptomatik entwickelte. Die Suppression gonadaler Östrogensekretion z. B. im Rahmen einer IVF-Behandlung kann zur Exazerbation schizophrener Psychosen führen, was im Einklang mit der Hypothese protektiver Effekte von Östrogen bei Schizophrenie steht. Es wird empfohlen, eine IVF-Behandlung mit GnRH-Analoga bei Patienten mit psychiatrischer Anamnese nur unter besonderer Überwachung des psychischen Zustandes vorzunehmen und die Patientinnen über die mögliche Wirkung der IVF-Behandlung auf den psychischen Zustand besonders aufzuklären.