Russland und Europa

• Verfasst von: Dostoevskij, Fëdor Michajlovič [VerfasserIn]
• Titel: Russland und Europa
• Titelzusatz: aus den Tagebüchern
• Mitwirkende: Koschmal, Walter [ÜbersetzerIn] [HerausgeberIn]
• Institutionen: Friedenauer Presse [Verlag]
• Verf.angabe: Fjodor Dostojewski ; aus dem Russischen und herausgegeben von Walter Koschmal
• Ausgabe: Erste Auflage
• Verlagsort: Berlin
• Verlag: Friedenauer Presse
• Jahr: 2023
• Umfang: 214 Seiten
• Format: 21 cm
• Gesamttitel/Reihe: Winterbuch
• Fussnoten: "Die Texte des 'Dnevnik pistaleja[!]' [das meint: Dnevnik pisatelja] (Tagebuch eines Schriftstellers), erschienen 1873, 1876-1877 und 1880-1881 in St. Petersburg [...]." (Seite [220]) ; "[...] seit 2020 ist die Friedenauer Presse ein Imprint des Verlags Matthes & Seitz Berlin." (Seite [220]) ; "© 2023 MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH, [...] Berlin" (Seite [220]) ; Verzeichnis der Originaltexte: Seite 198
• ISBN: 978-3-7518-0637-4
• Schlagwörter: (p)Dostoevskij, Fëdor Michajlovič / (s)Europa <Motiv> / (s)Russlandgedanke / (s)Panslawismus
• Dokumenttyp: Tagebuch
• Dokumenttyp: Anthologie
• Sprache: ger
• RVK-Notation: KI 3522
• RVK-Notation: KI 3524
• Sach-SW: Auswahl
• Geograph. SW: Russland
• Geograph. SW: Europa
• K10plus-PPN: 1828288241

Abstract

Nicht nur die russische Politik, auch die westliche Berichterstattung über den Angriffskrieg Russlands greift immer wieder auf einen Fundus an Zuschreibungen zurück, in dem der den Russen so vertraute Dostojewski eine zentrale Rolle spielt. Sein Tagebuch eines Schriftstellers wurde lange vernachlässigt, dabei ist es nicht nur für sein literarisches Werk von zentraler Bedeutung. Es geht darin um das Selbstbild der Russen, um das russische Wesen, um ein Konzept von Aufklärung, in dem das Fühlen das Denken dominiert, um die Einheit Russlands und seine vermeintliche Beschützerrolle gegenüber den übrigen slawischen Völkern, um die Notwendigkeit von Krieg. Im Mittelpunkt aber steht das Konzept des Russischen im Vergleich zum Europäischen – eine Beziehung, die Dostojewski zufolge stets von Missverständnis und Misstrauen der Europäer gegenüber den Russen geprägt war. Die Aktualität der von Walter Koschmal aus dem umfangreichen Tagebuchwerk ausgewählten und nach 100 Jahren erstmals übersetzten Texte ist frappierend. Es werden tief verankerte traditionelle Denkweisen offenbar, die ihre Relevanz mit dem Ende des 19. Jahrhunderts zweifellos nicht verloren haben. Im Gegenteil, 2022 trat die Gefahr eines von Dostojewskis fast grenzenloser Russophilie abgeleiteten russischen politischen Denkens und Handelns erschreckend klar in unseren Alltag.