Navigation überspringen
Universitätsbibliothek Heidelberg
Status: ausleihbar
Signatur: 2023 A 9738   QR-Code
Standort: Hauptbibliothek Altstadt / Freihandbereich Monograph  3D-Plan
Exemplare: siehe unten
Verfasst von:Därmann, Iris [VerfasserIn]   i
Titel:Sadismus mit und ohne Sade
Institutionen:MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft [Verlag]   i
Verf.angabe:Iris Därmann
Ausgabe:Erste Auflage
Verlagsort:Berlin
Verlag:Matthes & Seitz Berlin
Jahr:2023
Umfang:350 Seiten
ISBN:978-3-7518-2007-3
 3-7518-2007-8
Abstract:Wie konnten Menschen tun, was sie ihresgleichen in den ungeheuren Gewaltgeschichten der Moderne angetan haben? Iris Därmann findet eine Antwort in der zentralen Rolle einer historisch neuen Gewaltlust. In der transatlantischen Versklavung verband sich diese Lust an der Gewalt unauflöslich mit der Folter der Auspeitschung. Der Marquis de Sade war über die Zustände in den französischen Kolonien nicht nur gut unterrichtet, er hat die koloniale Gewaltlust auch literarisch sichtbar gemacht und in pornografische Praktiken verwandelt, die auf die Aufhebung der Sklaverei zielten. In Därmanns Analyse kommt Sade daher eine Schlüsselstellung zu: Sadismus ist in dieser Perspektive eine organisierte Gewaltpraxis, ein pornografisches Genre und ein kolonialrassistischer Gebrauch der Lüste. Gegen den verharmlosenden Versuch der Sexualwissenschaften des späten 19. Jahrhunderts, "Sadismus" auf die "Perversion" von Einzeltätern zu reduzieren, untersucht Därmann augenöffnend das gezielte Wiederaufgreifen der Peitschenfolter bei der Kolonisierung Afrikas und der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden; sie gibt dabei insbesondere jenen Raum, die der sadistischen Gewalt ausgesetzt waren, sie hellsichtig diagnostiziert und sich ihr widersetzt haben. Seit den 1930er-Jahren wurde Sadismus so auch zu einer kritischen Kategorie: Aimé Césaire, Frantz Fanon, Jean Améry, Georges Bataille und Pierre Klossowski fanden zurück zu Sades radikalpolitischem Projekt und stellten sich ihm zugleich bei der Suche nach einem anderen Begehren entgegen, das den menschlichen Körper nicht zur sadistischen Beute macht
URL:Inhaltsverzeichnis: http://www.gbv.de/dms/weimar/toc/1844519368_toc.pdf
 Inhaltstext: http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=4af4a754347348db99623591f90a8d6d&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm
 Cover: https://www.dietmardreier.de/annot/564C42696D677C7C393738333735313832303037337C7C434F50.jpg?sq=2
Schlagwörter:(s)Kolonialismus   i / (s)Sklaverei   i / (s)Folter   i / (s)Sadismus   i / (z)Geschichte   i
 (p)Sade <Marquis de>   i / (s)Kolonialismus   i / (s)Gewalt   i / (s)Sadismus   i / (s)Sexualwissenschaft   i / (s)Postkolonialismus   i
Sprache:ger
RVK-Notation:EC 5410   i
 IG 2655   i
 MS 2880   i
 NQ 9300   i
Sach-SW:Europäische Geschichte
 Geschichte
 Geschichte und Archäologie
 Geschichte: Theorie und Methoden
 Philosophie
 Philosophie und Religion
 Soziale und politische Philosophie
 Themen der Philosophie
K10plus-PPN:1844519368
Exemplare:

SignaturQRStandortStatus
2023 A 9738QR-CodeHauptbibliothek Altstadt / Freihandbereich Monographien3D-Planausleihbar
Mediennummer: 10706656

Permanenter Link auf diesen Titel (bookmarkfähig):  https://katalog.ub.uni-heidelberg.de/titel/69129722   QR-Code
zum Seitenanfang