Verfasst von: | Busch, Ulrich [VerfasserIn]  |
| Haßler, Gerda [HerausgeberIn] [VerfasserIn]  |
| Klenner, Hermann [VerfasserIn]  |
| Klemme, Heiner F. [VerfasserIn]  |
| Rauh, Hans-Christoph [VerfasserIn]  |
| Vogt, Annette [VerfasserIn]  |
Titel: | Kant und die Rezeption der Aufklärung |
Titelzusatz: | Jahrestagung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. am 11. April 2024 |
Verf.angabe: | herausgegeben von Gerda Haßler ; mit Beiträgen von Ulrich Busch, Gerda Haßler, Heiner F. Klemme, Hermann Klenner, Hans-Christoph Rauh, Annette Vogt |
Verlagsort: | Berlin |
Verlag: | trafo Wissenschaftsverlag |
E-Jahr: | 2024 |
Jahr: | [2024] |
Umfang: | 179 Seiten |
Illustrationen: | Illustrationen |
Gesamttitel/Reihe: | Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin ; Band 164 |
ISBN: | 978-3-86464-270-8 |
Abstract: | Die sechs auf der Jahrestagung zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant gehaltenen Vorträge wurden in diesen Band 164 der Sitzungsberichte derLeibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin aufgenommen.Heiner F. Klemme (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) umrissin einem ersten Schritt die Bedeutung der Begriffe Humanität undSelbstherrschaft, Mündigkeit und Selbsterhaltung, die nach Kant denGrund und das Ziel unseres ethischen und rechtlich-politischen Handelnskonkretisieren. Danach stellte er in einem zweiten Schritt MartinHeideggers einïussreiche Kritik am Humanismus vor, mit der er sichunmittelbar nach dem Zweiten \5(/eltkrieg gegen das Erbe der Aufklärunggewandt hatte. Aus der Perspektive von Kants Konzeption der Humanitätbetrachtet, steht Heideggers Denken mit seiner Negation von Philosophie,Ethik und Wissenschaft in den Diensten einer Politik der Unmündigkeit.In der Auseinandersetzung mit Heidegger wurde deutlich, dass KantsPhilosophie der Selbsterhaltung der Vernunft nichts von ihrer Aktualitätverloren hat.Hermann Klenner (MLS, Berlin) sprach zu Immanuel Kant im WiderstreitKants eigenen Lebens, im Widerstreit mit dem Recht Preußens und zuFrankreichs Revolution sowie mit dem Völkerrecht. Er erörterte die scharfenGegensätze zwischen dem englischen bürgerlichen Konservatismus, derdeutschen Feudal-Reaktion einerseits und andererseits Immanuel KantsZustimmung zur Französischen Revolution.Gerda Haßler (MLS, Potsdam) stellte dar, wie der Begriff des Transzendentalenein seit zwei Jahrhunderten funktionierendes kognitives Modell in Fragestellte, das unter anderem zur Entwicklung einer eigenenSemantiktheorie geführt hatte. Neben der Preisfrage der Berliner Akademiezum Ursprung unserer Erkenntnis (1799) als einer der ersten institutionellen Reaktionen auf Kant wurden drei verschiedene Richtungen von Antwortender Sprachtheorien auf seine Herausforderung behandelt.Ulrich Busch (MLS, Berlin) erörterte Kants, Fichtes und Goethes unterschiedlicheAntworten auf die Frage nach der Funktionalität des Geldes. Obwohl Kantkein ökonomisches Werk hinterlassen und Äußerungen zur Wirtschaft oderzu ökonomischen Kategorien sich bei ihm sehr vereinzelt finden, hat Kantdie zentrale Bedeutung der Ökonomie einschließlich ihrer monetären Dimensionin den 1790er]ahren erfasst und in ihren praktischen Konsequenzen begriffen.Der Position von Kant wurde Fichtes gänzlich andere Behandlung des Geldessowie Goethes philosophisch-literarische Deutung in seiner Faust-Dichtunggegenübergestellt.Annette Vogt (MLS, Berlin) ging der Frage nach, ob sich in derMathematikgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts Mathematikerfinden lassen, die Kantianer waren. Sie stellte dazu eine Analyse vonPromotionen von Frauen an der Berliner Universitätin den Fächern Mathematikund Naturwissenschaften sowie Philosophie vor. Bis 1933 war die Philosophiezwingend als Nebenfach bei allen Promotionsprüfungen vorgeschrieben, auchin Mathematik und Naturwissenschaften.Hans-Christoph Rauh (Berlin) befasste sich mit der Behandlung Kants in derDDR-Philosophie. Kant hatte es im Rahmen der allein vorherrschendenmarxistisch-leninistischen DDR-Philosophie des dialektischen und historischenMaterialismus von Anbeginn schwer, unvoreingenommen rezipiert zu werden.Erst in den Siebzigerjahren wurde Kant zu einer theoretischen Quelle desMarxismus erklärt. Trotzdem wirkte Kant aufklärerisch-kritisch in dieDDR-Philosophie hinein. Wenn auch die kritische Aufarbeitung derKant-Rezeption in der DDR manchen ungerecht erscheinen mag, so greiftsie doch wichtige Probleme auf, über die es nachzudenken lohnt |
URL: | Cover: https://www.dietmardreier.de/annot/564C42696D677C7C393738333836343634323730387C7C434F50.jpg?sq=1 |
Dokumenttyp: | Konferenzschrift |
Sprache: | ger |
Sach-SW: | Abendländische Philosophie: Aufklärung |
| Geldwirtschaft, Währungspolitik |
| Humanistische Philosophie |
| Philosophie der Mathematik |
| Recht und Gesellschaft, Rechtssoziologie |
| Rechtsgeschichte |
| Sprachphilosophie |
K10plus-PPN: | 1910621447 |
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