Abstract: | Nachdem ihr Versuch, Schauspielerin zu werden, gescheitert ist, kehrt Maren zurück an den Ort ihrer Kindheit. Mit ihrer bevormundenden Mutter, einer so egozentrischen wie erfolglosen Künstlerin, und ihrem Stiefvater Robert, einem reichen Unternehmer, der für alle und alles aufkommt, lebt sie in dem luxuriösen Haus am See. Als die Spannungen zwischen Maren und ihrer Mutter zunehmen, bietet ihr Robert die Firmenwohnung an. Dort findet sie bald heraus, dass er offenbar ein Doppelleben führt, dass er ihre Mutter nie geliebt hat, dass so vieles anders sein könnte in ihrer kleinen Welt, als es schien. Und dass der Zwang zu lügen stärker wird, je mehr sie weiß. So wie es hinter der stillen Oberfläche ihrer Sätze rumort, so monströs sind die scheinbar alltäglichen Verhältnisse, von denen Eva Schmidt hier erzählt, so berührend wirkt der kühle Ton, den sie anschlägt: ein Psychogramm ohne Psychologie, ein gleichermaßen feinsinniger wie aufregender Roman über den Wunsch nach Nähe und die Sehnsucht nach Grenzüberschreitung. "Mit ihrem neuen Buch schreibt Eva Schmidt ihre Erkundungen der "menschlichen Mini-Höllen", wie das ein Kritiker nannte, auf beeindruckende Weise fort - radikal fokussiert auf das bloße Zeigen bestimmter prekärer Zustände und Zusammenhänge. Ohne jegliche Zugeständnisse an Markt und Moden. Wie Eva Schmidt es dabei vermag, das Monströse im Verschwiegenen, Verleugneten oder Ungesagten zu beschwören, und fühlbar zu machen, das ist famos" (wdr.de). Nominiert für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 |