Abstract: | Nimbus, die dunkle Wolke, ist eine Erscheinung aus Schwung, Pracht, Weite, und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren. Sie entfaltet Wirkung, sie bestimmt die Atmosphäre, zugleich entzieht sie sich, bleibt unbeherrschbar. Mit festem Griff und Subtilität, Witz und Zärtlichkeit unternimmt Marion Poschmann in ihren neuen Gedichten den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken und die maßlosen Kräfte der äußeren Gegenwart in einen Raum der Innigkeit zu verwandeln. Aber wo ist innen? Die Erforschung Sibiriens vor Beginn der Industrialisierung, flüchtige Begegnungen mit Tieren, die Nuanciertheit eines Farbtons oder die Verletzlichkeit von Eismassen spiegeln ebenso wie die kleinen magischen Praktiken des Alltags die Einzigartigkeit der globalen Veränderung. „Der dunklen Wolke, dem „Nimbus“, entsteigen in Marion Poschmanns fabelhaftem Gedichtbuch schöne poetische Illuminationen wie auch düstere Utopien. Es sind filigran konstruierte, von Natur- und Kunsterfahrung getragene Texte, die uns die Welt vor Augen stellen, als sähen wir sie zum ersten Mal“ (deutschlandfunkkultur.de). „Gedichte, die am hohen Ton entlangschreiben und doch voller Ironie sind. In dem Wort „Nimbus“ fließen Religion und Weltlichkeit ineinander. Es gibt nur wenige deutschsprachige Schriftstellerinnen, die sich gleichermaßen elegant wie virtuos in Lyrik und Prosa bewegen. Poschmann ist eine von ihnen“ (Platz 8 der SWR Bestenliste März 2020, Platz 4 der SWR Bestenliste April 2020)) |