Abstract: | Als vor einem Jahr die Viren-Katastrophe über uns kam, begann Michael Krüger, mit einer schweren Gürtelrose geschlagen, gerade eine Therapie gegen seine Leukämie. Und weil seine Immunabwehr auf null stand und ihn ein ferner Husten umgeworfen hätte, musste er sich von Menschen fernhalten. Er lebt seither in einem Holzhaus in der Nähe des Starnberger Sees. Von dort hat er seine poetischen Botschaften geschickt, Meditationen aus der Quarantäne, die viele Monate lang im Magazin der Süddeutschen Zeitung abgedruckt wurden und eine große Resonanz fanden. Fünfzig Blicke auf die Natur und die "Natur", auf die unmittelbare Umgebung eines eingeschränkten Lebens und über den Horizont hinaus, aber auch Blicke nach innen, auf Vergänglichkeit, Krankheit und Tod. Und weitere Gedichte aus dieser Zeit enthält der Band, dessen letztes einen Rat bereithält: "Man muss Umwege nehmen, viele, nicht alle, / um das Ziel nicht zu schnell zu erreichen. / Das Ziel? / (…) Jetzt bloß keine Angst kriegen und stehen bleiben, / denn dann war der ganze Umweg für die Katz." „Der Begriff Quarantäne liegt bleischwer über dieser Zeit. Michael Krüger, Literat und Lyriker, verbringt im ersten Jahr der Corona-Pandemie eine lange Zeit in einem Holzhaus am Starnberger See – verborgen vor der Welt, schutzbedürftig, denn er leidet an Leukämie und muss sich vor jeglichen Infektionen hüten. Die Sprache schenkt Gelegenheit zur Ablenkung. Es öffnen sich Räume für nachdenkliche Beobachtungen in der Natur. Fantasievolle Spiegelungen seiner Überlegungen entstehen. Der Alltag, melancholisch getönt, bisweilen auch gelassen eingebettet in das Bewusstsein der Endlichkeit, erscheint hier in Stimmungsbildern, poetisch verdichtet und kunstvoll gestaltet“ (literaturkritik.de) |